Schaukel_zwei_drei_vier
2012
hier in der Pfeilerhalle im E-Werk Freiburg
Holz, Metall, Farbe, Rollen, Seil Sound bei Benutzung
Maße:
Schaukel zwei circa 5 m x 4 m x 2,8 m
Schaukel drei circa 2 m x 2,5 m x 3 m
Schaukel vier circa 1,5 m x 1,5 m x 1,2 m
Irene Schüllers „Schaukeln“ loten die physikalischen Grenzen künstlerischen Übermuts aus. Schaukeln ist ein physikalisch hoch komplexer Vorgang: Durch Verlagerung des eigenen Körperschwerpunktes leisten die Schaukelnden Arbeit gegen Gravitation und Zentrifugalkraft, die sich in kinetische Energie verwandelt. Den eigenen Körper so einzusetzen, dass er Höhe und Geschwindigkeit erfährt, macht Spaß. Neben dieser kindlichen Freude am Erlebnis des Schaukelns steht Irene Schüllers künstlerischer Mutwille. Schaukelgestelle bestehen für gewöhnlich aus einer einfachen und soliden Balkenkonstruktion, fest im Boden verankert. Irene Schüllers Schaukeln sind weitaus komplizierter. Nicht die Idee von Sicherheit steht im Vordergrund, sondern die Frage: Wie weit lässt sich die Statik herausfordern? Wie ‚unvernünftig‘ darf eine Konstruktion sein, ohne dass sie zusammenbricht? Die Gerüste bestehen aus scheinbar chaotisch miteinander verbunden Balken, unsauber verschweißt – eigentlich eine unmögliche Konstruktionen, nur durch Metallschuhe an den Bruchstellen zusammengehalten. Da die Gestelle nicht im Boden verankert sind, sondern auf Rollen stehen, wird das Schaukeln zudem zu einer echten Herausforderung und birgt für die Benutzerinnen und Benutzer auch Frustrationspotential. Doch im Moment der Frustration liegt gleichzeitig das Bewusstsein der eigenen Lebenslust: der Wille zu schaukeln, zu spielen, zu leben.
Nach der ersten Schaukel (Schaukel_eins), die Irene Schüller 2011 baute, entstanden noch im gleichen Jahr vier weitere Schaukeln, drei für die Ausstellung im E-Werk Freiburg, und eine weitere für eine Ausstellung im Skulpturenpark auf der Faulerbadwiese Freiburg.