Trust me, I’m good for you
2013
Podest (Größe variabel), Leiter, mit verschiedenen Materialien gefülltes Kissen, Kopfhörer mit Fellbezug, Sound
Die Installation “Trust me, I’m good for you” kehrt die normale Logik der Kunstrezeption um. Sie lädt zu einem Blickwechsel ein, eröffnet die Möglichkeit Kunst aus der Perspektive des Werkes zu erfahren, selbst zum Kunstobjekt zu werden. Irene Schüller greift dabei auf eine Konvention des Museumskontextes zurück, Objekte als Kunstwerke zu kennzeichnen: durch die Präsentation auf einem Podest werden Dinge ihrem normalen Kontext ent- und zu Kunst er-hoben. Die Installation „Trust me, I’m good for you“ besteht aus einem weißen quadratischen Podest, auf dem ein weiches Kissen liegt, und einer gewöhnlichen Stehleiter. Leiter und Kissen evozieren unwillkürlich die Idee des Hinaufsteigens und Sich-Niederlassens. Doch dazu gilt es zunächst die Hürde der herkömmlichen Regeln eines Ausstellungsraums zu überwinden und der offensichtlichen Einladung zu vertrauen. Durch den Titel ‚flüstert‘ die Installation den Betrachtenden zu: Trau dich! Vertrau mir! Wer sich einlässt und hinaufsteigt, findet mit Fell bezogene Kopfhörer vor, aus denen beruhigendes Katzenschnurren dringt. Die Installation bietet damit zwei Möglichkeiten einer ungewohnten Weltwahrnehmung: aus der Perspektive eines Kunstwerkes, eines Objekts, den Blicken umstehender Personen ausgeliefert oder aus der Perspektive eines weniger an Außenwirkung bedachten Wesens wie der Katze, die sich um die Ernsthaftigkeit der Kunst kaum schert und sich just da niederlässt, wo es ihr gefällt. Durch das Angebot dieses Blickwechsels bietet die Installation damit gleichzeitig augenzwinkernd Erholung von der anstrengenden Tätigkeit der Kunstbetrachtung.