private spaces

2010, hier in Tianjin/China

Spiegel, Holz, Dämmmaterial, Polster, Stoff

Maße circa
space zum Stehen: 50 cm x 70 cm x 200 cm
space zum Sitzen: 65 cm x 75 cm x 140 cm
space zum Liegen: 200 cm x 200 cm x 110 cm

Drei außen verspiegelte weich ausgepolsterte Räume zum alleinigen Verweilen. Akustisch abgeschirmt, ohne Lichteinfall. Einer zum Liegen, einer zum Sitzen und einer zum Stehen. Bei geöffneter Tür in Schwarz, in Gold/Orange, in Grün.

Was geschieht in meinem Inneren, wenn von außen keine Reize eindringen? Welche Gedanken steigen auf, wenn ich nichts höre und nichts sehe? Werde ich auch im geräuschlosen weichen Dunkel an Dinge, die es zu erledigen gilt, denken? Oder ist es möglich ein Gefühl des „Nichts“ zu erleben? Die Arbeit „private spaces“ ist ein Versuch, das Nichts erfahrbar zu machen. In die drei schallisolierten Boxen, die innen mit flauschigem Stoff ausgekleidet sind, passt genau eine Person hinein, liegend, stehend oder sitzend.

Inspiriert sind die „private spaces“ durch die gigantische Bevölkerungsdichte in China – durch die Erfahrung, von so vielen Menschen umgeben zu sein, dass es schier unmöglich scheint, einen einzigen Moment allein zu verbringen. Auch in den europäischen Städten wird unsere Wahrnehmung überflutet durch Reize: Möglichkeiten, Menschen, Autos, Reklametafeln, Information. Unweigerlich führt dieser Zustand zur Abstumpfung. Die „private spaces“ bieten eine Rückzugsraum, ohne Reize. Nach einer Turbo-Meditation trete ich wieder in die Welt. Im Moment des Hinaustretens, beim Öffnen der Tür, lässt mich ein Lichtstrahl die Farbigkeit des inneren Raumes und die Form des flauschigen Stoffes genießen.